Valiant ist eine typische Retail- und KMU-Bank. Sie setzt auf kompetente und persönliche Beratung ihrer Kundinnen und Kunden. Mit dieser Strategie liegt sie genau richtig, wie das sehr gute Halbjahresergebnis zeigt. CEO Ewald Burgener über die Wachstumsstrategie, die Bedeutung der Geschäftsstellen im Aargau und weitere neue Standorte.
In der Werbung gibt sich Valiant als unkomplizierte Bank aus. Was dürfen Ihre Kunden erwarten?
Ewald Burgener: Wir bieten eine persönliche und kompetente Beratung aus einer Hand. Das ist für unsere Kundinnen und Kunden entscheidend, weil sie nur eine Ansprechperson haben, die sich um ihre Bedürfnisse in finanziellen Fragen kümmert. Ausserdem verknüpfen wir physische und digitale Kanäle, so dass unsere Dienstleistungen einfach und jederzeit zugänglich sind.
Valiant setzt schon lange auf regionale Verankerung und Identität. Wie spüren das Ihre Kunden?
Wir haben im Aargau 15 Geschäftsstellen. Unsere Mitarbeitenden wohnen in der Nähe ihres Arbeitsplatzes. Sie kennen die lokalen Verhältnisse und sind mit den Menschen in ihrer Region eng verbunden. In der Kundenberatung ist es wichtig, lokal verwurzelt zu sein, die örtlichen Unternehmen und den Immobilienmarkt zu kennen. Das können wir garantieren.
Valiant ist seit jeher eine typische Retail- und KMU-Bank. 40‘000 Unternehmen haben eine Geschäftsbeziehung bei der überregionalen Bank, das sind etwa 8 Prozent der Schweizer KMU. Wie unterstützen Sie ihre Business-Kunden in der aktuell schwierigen Zeit?
Wir haben uns aus Überzeugung am Hilfsprogramm des Bundes beteiligt. Bis Ende Juli haben wir 850 Covid-19-Kredite vergeben, das entspricht einem Volumen von 365 Millionen Franken. Mit der Coronakrise wollen wir kein Geld verdienen. Wir unterstützen unsere KMU-Kunden ausserdem mit einem sub-stanziellen Beitrag in Form von individuellen Massnahmen, beispielsweise mit der Sistierung von Amortisationen. Ein weiteres Zeichen der Solidarität haben wir gesetzt, indem wir KMU, die in Valiant Liegenschaften oder in Räumlichkeiten der Valiant Pensionskasse eingemietet sind, die Mieten für die Monate Mai und Juni 2020 erlassen haben. Wir unterstützen im Aargau zudem viele Vereine in den Bereichen Sport und Kultur. Das lokale Sponsoring haben wir in der Coronakrise aufrechterhalten.
Präsenz markieren, die Herausforderungen der Digitalisierung meistern, auf das sich verändernde Kundenverhalten einstellen – wie herausfordernd ist die Situation für eine Retailbank wie Valiant?
Die Herausforderung packen wir mit Leidenschaft an. Wir verbessern unsere Dienstleistungen laufend, mit dem Ziel, für unsere Kundinnen und Kunden einfach zu sein. So verbinden wir in unseren modernen Geschäftsstellen je nach Kundenbedürfnis persönliche und digitale Dienstleistungen. Dabei können wir auf motivierte Mitarbeitende zählen, die das Bankengeschäft ausgezeichnet kennen. Als grösste unabhängige Schweizer Regionalbank können wir Entscheide rasch fällen und umsetzen.
Valiant hat ein sehr gutes Halbjahresergebnis erzielt. Bis 2024 will die Bank schweizweit 14 weitere Geschäftsstellen in Betrieb nehmen und 170 Vollzeitstellen schaffen. Auf was führen Sie dieses Wachstum zurück?
Dank unserer lokalen Verwurzelung geniessen wir viel Vertrauen. Dies zeigt sich unter anderem im Wachstum bei den Kundengeldern, die wir im ersten Halbjahr 2020 um 4,8 Prozent erhöhen konnten. In der Expansion sind wir erfolgreich unterwegs. 38 Prozent unseres Ausleihungswachstums, das wir seit Ende 2017 verzeichnen, kann auf unsere neuen Standorte zurückgeführt werden.
Veranlasst das Aus der NAB die Valiant neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen und das Standortnetz im Aargau auszubauen?
Die Geschäftsstellen im Aargau haben für uns eine grosse Bedeutung. Im Zug unserer Expansionsstrategie prüfen wir zudem in der ganzen Schweiz laufend neue Standorte und nutzen Opportunitäten. Im Anschluss an die Kommunikation der Credit Suisse haben bereits Kundinnen und Kunden zu Valiant gewechselt. Die Aargauerinnen und Aargauer werden bei uns persönlich betreut und sind bei uns herzlich willkommen.
Interview: Corinne Remund
